Mein erstes Jerry Lee Lewis Konzert wollte ich bereits am 9.April in Laibach (Slowenien) besuchen, doch neben mir warteten tausende Rockabilly vergeblich auf das Erscheinen des Killers – angeblich war er krank. Vermutlich aber gab’s eine Terminkollision, den just an diesem Tag wurde die LP/CD „Live in Italy“ in Rom aufgenommen. Aber das habe ich erst viele Jahre später erfahren.
Damals hatte ich noch das Gefühl umsonst nach Wien zu fahren, denn der Killer war für abgesagte Konzerte schon recht berüchtigt. Und so vertrieb ich mir Zeit beim Zugfahren mit Radiohören. Plötzlich klang es aus dem Radio „Hellloooo, you good looking thing you …“ – Radio Niederösterreich brachte doch tatsächlich einen Bericht über das bevorstehende Konzert und der Reporter meinte so nebenbei, dass der Killer noch gar nicht in Wien eingetroffen sei – das würde wohl erst zwei Stunden vor dem Konzert aus Amsterdam eintreffen. Ich witterte meine Chance ein Autogramm zu ergattern.
Also vier Stunden vor dem Konzert am Flughafen Schwechat zu warten ist zermürbend, insbesondere durfte mir das Flughafenpersonal keine Auskunft geben, ob JLL tatsächlich an Board einer Maschine aus Amsterdam sei, aber man meinte hinter vorgehaltener Hand, ich solle mich ein bisschen gedulden, denn es könnte sich ja auszahlen.
Und es hat sich ausgezahlt: die Ausgangstüre öffnet sich und der Killer steht vor mir – nur in Begleitung seines Roadmanagers. Genüsslich schmaucht er seine Pfeife, und als ich ihn begrüße und um ein Autogramm bitte, zögert er nicht lange und ziert meine „Fan Club Choice“-Platte und (leider nur) das Plastikcover über der SUN 281 „Great Balls Of Fire“ Single. Ich sagte, dass ich mich aufs Konzert freue und hoffe, dass er wohl alle seine Rock & Roll Hits spielen müsse (angesichts der Country-Alkohol-Exzesse von 1977 eine sinnvolle Forderung!). Ein Foto am Flughafen ging sich auch noch aus und dann war er weg und ich musste schleunigst nach Wien zurück ins Konzerthaus.
to be continued ….