Vor fast 25 Jahren habe ich ihren Vater in Graz live erlebt, nun hatte ich Gelegenheit auch die älteste Tochter der Country Legende Johnny Cash live zu erleben. Längst aus den Fußstapfen ihres Vaters entfleucht und mit zahlreichen Grammys ausgezeichnet präsentiert sich die mittlerweile 60-Jähre Rosanne Cash den einigen hundert Zuschauern in der Arena Wien mit einer wohl ausgewogenen Mischung ihres Schaffens.
Erst vor wenigen Monaten wurde ihr Album „The River & the Thread“ mit 3 Grammys prämiert, weshalb es auch nicht verwundert, dass Lieder dieses Albums bevorzugt aufgespielt werden. Aber auch das Vorgängerwerk „The List“, welches ihrem seligen Vater gewidmet ist, kommt nicht zu kurz. Und natürlich sind auch die großen Hits wie „Tennessee Flat Top Box“ und „Seven Year Ache“ im Repertoire in Wien auf der Liste.
Beeindruckend ist nicht nur die klare und helle Stimme der Sängerin, sondern auch das virtuose Gitarrenspiel ihres Gatten und Bühnenpartners John Leventhal – mehr an „Band“ gibt es nicht. Und ist auch gar nicht nötig. Zwischen den Songs plaudert Rosanne über die Beweggründe für die einzelnen Nummern und erfüllt auch gerne Wünsche aus dem Publikum. Mein persönliches Highlight ist jedoch, als es wieder um Publikumswünsche geht, den Titel „Tennessee Flat Top Box“ zu wünschen und es auch erfüllt wird. Dabei wird unmittelbar die Erinnerung wieder wach, dass ich ja 1991 das gleiche Lied von ihrem Vater gewünscht und auch gespielt bekommen habe mit dem Verweis, dass seine Tochter damit auch einen Hit gehabt hat.
Ein tolles Konzert und wenn es nach Rosanne Cash geht, dann soll es noch mehr davon in Wien geben.