Der Radweg
Nur etwa 30 km (von Reichsbrücke aus gemessen) beträgt die Distanz zwischen der Bundeshauptstadt Wien und dem Örtchen Orth an der Donau. Also die ideale Distanz für einen gemütlichen Radausflug zumal der Donauradweg die beiden Orte auf kürzestem Weg verbindet, und abgesehen von der Durchfahrt durch das Erdöllager Lobau ist man auch vom Autoverkehr grundsätzlich verschont.
Nein, Geheimtipp ist dieser Radweg keiner, und ist man je nach Wochentag und Uhrzeit mit zahlreichen Gleichgesinnten unterwegs, wobei ein beträchtlicher Anteil davon Touristen sind, die offenbar organisierte Radtouren unternehmen. Allerdings wird der Radausflug meistens als sportliche Aktivität gesehen und weniger als Gelegenheit zahlreiche interessante Tiere zu entdecken.
Teichfrösche, Europäische Sumpfschildkröten, Ringelnattern, Würfelnattern, Störche, Reiher, Eidechsen, Ziesel, Bussarde, Adler, Wildschweine, Rehe … all das kann man mit entsprechender Geduld und etwas Glück auf einer Radtour durch die Donauauen erleben. Wer sich nicht auf das Glück verlassen möchte, der kann im Nationalpark Zentrum in Orth an der Donau die meisten dieser Tiere (außer den großen wie Wildschweine und Rehe) recht gemütlich in fast freier Wildbahn beobachten.
Orth an der Donau
Das Kennzeichen von Orth an der Donau ist das Schloss Orth, wo sich nicht nur das Nationalparkzentrum Donauauen befindet, sondern gleich hinter dem Schloss findet man den oben erwähnten Mini-Tierpark. Der Eintritt ist minimal (mit der NÖ-Card sogar kostenlos) und dafür bekommt man nicht nur die Tiere zu Gesicht sondern kann sich in der permanenten Ausstellung des Schlosses über diese interessante Aulandschaft mit den gewaltigen Überschwemmungen informieren.
Mein persönliches Highlight ist sicherlich das „Schlangengehege“ wo von den vier ungiftigen einheimischen Schlangenarten drei miteinander verträgliche Arten vorzufinden sind (Ringelnatter, Äskulapnatter und Würfelnatter – die vierte einheimische Schlangenart, die Schlingnatter verträgt sich nicht mit den ersten dreien und frisst diese sogar). Wer eher putzige und kuschelige Tiere bevorzugt, wird mit den Zieseln (leider sind derzeit bis auf drei alle ausgebüxt) seine Freude haben. Höchst interessant ist der Teich, wo man aus einem Tunnel das Leben unter Wasser miterleben kann.